Sehr geehrte Patientinnen und Patienten!
Die aktuelle Situation erfordert es, einige Änderungen durchzuführen.
Längst haben wir uns an das Tragen der Masken und sonstiger Hygienemaßnahmen gewöhnt in Verbindung mit einer Distanzierung in vielen Bereichen, nicht nur örtlich in Form von so und soviel Metern. Selbst eine ursprünglich etablierte Begrüßungsform wie Handeschütteln ist derzeit Vergangenheit, und wenn man hustet, fühlen sich einige schon bedroht. Von fast allen in der Ordination wird es so hingenommen wie vorgeschrieben. Dennoch befinden wir uns nun in der 2. Pandemiewelle.
Einige Pflegeheime haben bereits eine beachtliche Anzahl von infizierten Fällen. Einige Ordinationen wurden bereits in dieser Stadt geschlossen. Auch einige Ärzte haben sich in der Umgebung infiziert.
Das durch die Medien doch immer fern zu sein scheinende Virus kommt nun näher und betrifft uns mehr und konkreter.
Vermutlich durch das vermehrte Distanzhalten und in Verbindung mit den durch die Einchränkungen des Öffentlichen Lebens bedingten Veränderungen hat bei uns die Anzahl der Telefonate immer mehr zugenommen. Die Assistentinnen versuchen, was ihnen möglich ist, schaffen es jedoch nicht, während der Arbeitszeit alle Telefonat anzunehmen, da auch genug Tätigkeiten an den Patientinnen und Patienten in der Ordination anfallen. Immer wieder mußte ich hören, dass man vergeblich versucht hat, uns telefonisch zu erreichen.
Nun habe ich nach eingehender Überlegung und Besprechung die Ordinationszeiten etwas geändert und getrennt Reine Ordinationszeiten ohne Telefonie sowie Reine Telefoniezeiten eingeführt. Die Details dazu finden sie bei Aktueller Situation.
Es ist mir bewußt, dass niemand gerne Änderungen sieht. Wir wollen alle oft einfach so weitermachen wie bisher, aber es geht nicht immer. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber jede Gewohnheit hatte und hat auch ihren Beginn und oft auch ihr Ende.
Nun ist zu erwarten, dass die Situation im Winter noch schlimmer wird. Einige Praxen fallen vorübergehend aus, während andere dann viel mehr zu tun haben. Nachdem die meisten von uns Familien haben, wobei jeder inclusive der Kinder wieder Kontakt zu anderen haben, die dieses Virus übertragen können, kann es sich natürlich auch bei uns einschleichen.
Weiters werden die Praxen natürlich auch mit mehr und mehr Erkältungskrankheiten und Patienten, die unter anderem auch husten, konfrontriert, und nicht immer steckt eine harmlose Erkältung dahinter.
Ich habe nun größere Räumlichkeiten, ein großes Wartezimmer und auch einen Windfang zwischen Eingang und Patientenannahme bei guter Durchlüftung. Weiters hat die Ordination nun 2 Untersuchungszimmer und einen Therapieraum, sodass man die Patienten gut verteilen kann. Weiters haben wir durch Terminvereinbarungen immer nur wenige Patienten gleichzeitig in den Räumlichkeiten. Trotzdem genügt eine kleine Unachtsamkeit oder ein zu langes Aufhalten in einem Raum, und schon wird eine Infektion übertragen, einerseits vom Patienten auf das Personal oder auch umgekehrt, falls das Personal ohne es zu merken infiziert wurde. In weiterer Folge wird die Ordination dann geschlossen, was man natürlich versucht zu vermeiden, wenn jeder gut mitarbeitet, aber wenn Dominosteine in einer Reihe stehen und die Steine zu fallen beginnen, ist man dann vermutlich auch 2 Wochen außer Gefecht, unter der Annahme, dass man gleich wieder aufstehen kann.
Überlegen sie also, was sie dazu beitragen können!
Meinerseits werde ich versuchen, die Patientenkontakte kurz zu halten zu ihrem Schutz und auch zum Schutz des Personals. Die Aufteilung in den Räumen wird noch etwas verbessert werden. Wir werden versuchen, vermehrt einiges über das Internet und Telefonie zu erledigen, um die Räume zu entlasten.
Ein Wunsch an die Patientinnen und Patienten ist, einerseits vermehrt die neuen Medien zu nutzen wie etwa diese Webseite, wobei das ja auch nichts wirklich Neues ist in der Geschichte, und natürlich trotzdem zu kompliziert für ältere Menschen, wobei es jedoch sicher auch viele Junggebliebene gibt, die das problemlos bewältigen und uns somit allen helfen. Bei der Anmeldung, beim Telefonat und bei einer Untersuchung ist es nun auch erforderlich, sich kurz zu halten, weshalb ein paar Notizen auf einem Zettel z.B. mit den genauen Medikamentennamen und Dosierung und dergleichen sehr hilfreich sind.
Vielleicht gibt es noch einige Überraschungen, denn die Menschheit ist anpassungsfähig, und dadurch entsteht wieder etwas Neues.