Oktober 2020

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten!

Die aktuelle Situation erfordert es, einige Änderungen durchzuführen.

Längst haben wir uns an das Tragen der Masken und sonstiger Hygienemaßnahmen gewöhnt in Verbindung mit einer Distanzierung in vielen Bereichen, nicht nur örtlich in Form von so und soviel Metern. Selbst eine ursprünglich etablierte Begrüßungsform wie Handeschütteln ist derzeit Vergangenheit, und wenn man hustet, fühlen sich einige schon bedroht. Von fast allen in der Ordination wird es so hingenommen wie vorgeschrieben. Dennoch befinden wir uns nun in der 2. Pandemiewelle.

Einige Pflegeheime haben bereits eine beachtliche Anzahl von infizierten Fällen. Einige Ordinationen wurden bereits in dieser Stadt geschlossen. Auch einige Ärzte haben sich in der Umgebung infiziert.

Das durch die Medien doch immer fern zu sein scheinende Virus kommt nun näher und betrifft uns mehr und konkreter.

Vermutlich durch das vermehrte Distanzhalten und in Verbindung mit den durch die Einchränkungen des Öffentlichen Lebens bedingten Veränderungen hat bei uns die Anzahl der Telefonate immer mehr zugenommen. Die Assistentinnen versuchen, was ihnen möglich ist, schaffen es jedoch nicht, während der Arbeitszeit alle Telefonat anzunehmen, da auch genug Tätigkeiten an den Patientinnen und Patienten in der Ordination anfallen. Immer wieder mußte ich hören, dass man vergeblich versucht hat, uns telefonisch zu erreichen.

Nun habe ich nach eingehender Überlegung und Besprechung die Ordinationszeiten etwas geändert und getrennt Reine Ordinationszeiten ohne Telefonie sowie Reine Telefoniezeiten eingeführt. Die Details dazu finden sie bei Aktueller Situation.

Es ist mir bewußt, dass niemand gerne Änderungen sieht. Wir wollen alle oft einfach so weitermachen wie bisher, aber es geht nicht immer. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber jede Gewohnheit hatte und hat auch ihren Beginn und oft auch ihr Ende.

Nun ist zu erwarten, dass die Situation im Winter noch schlimmer wird. Einige Praxen fallen vorübergehend aus, während andere dann viel mehr zu tun haben. Nachdem die meisten von uns Familien haben, wobei jeder inclusive der Kinder wieder Kontakt zu anderen haben, die dieses Virus übertragen können, kann es sich natürlich auch bei uns einschleichen.

Weiters werden die Praxen natürlich auch mit mehr und mehr Erkältungskrankheiten und Patienten, die unter anderem auch husten, konfrontriert, und nicht immer steckt eine harmlose Erkältung dahinter.

Ich habe nun größere Räumlichkeiten, ein großes Wartezimmer und auch einen Windfang zwischen Eingang und Patientenannahme bei guter Durchlüftung. Weiters hat die Ordination nun 2 Untersuchungszimmer und einen Therapieraum, sodass man die Patienten gut verteilen kann. Weiters haben wir durch Terminvereinbarungen immer nur wenige Patienten gleichzeitig in den Räumlichkeiten. Trotzdem genügt eine kleine Unachtsamkeit oder ein zu langes Aufhalten in einem Raum, und schon wird eine Infektion übertragen, einerseits vom Patienten auf das Personal oder auch umgekehrt, falls das Personal ohne es zu merken infiziert wurde. In weiterer Folge wird die Ordination dann geschlossen, was man natürlich versucht zu vermeiden, wenn jeder gut mitarbeitet, aber wenn Dominosteine in einer Reihe stehen und die Steine zu fallen beginnen, ist man dann vermutlich auch 2 Wochen außer Gefecht, unter der Annahme, dass man gleich wieder aufstehen kann.

Überlegen sie also, was sie dazu beitragen können!

Meinerseits werde ich versuchen, die Patientenkontakte kurz zu halten zu ihrem Schutz und auch zum Schutz des Personals. Die Aufteilung in den Räumen wird noch etwas verbessert werden. Wir werden versuchen, vermehrt einiges über das Internet und Telefonie zu erledigen, um die Räume zu entlasten.

Ein Wunsch an die Patientinnen und Patienten ist, einerseits vermehrt die neuen Medien zu nutzen wie etwa diese Webseite, wobei das ja auch nichts wirklich Neues ist in der Geschichte, und natürlich trotzdem zu kompliziert für ältere Menschen, wobei es jedoch sicher auch viele Junggebliebene gibt, die das problemlos bewältigen und uns somit allen helfen. Bei der Anmeldung, beim Telefonat und bei einer Untersuchung ist es nun auch erforderlich, sich kurz zu halten, weshalb ein paar Notizen auf einem Zettel z.B. mit den genauen Medikamentennamen und Dosierung und dergleichen sehr hilfreich sind.

Vielleicht gibt es noch einige Überraschungen, denn die Menschheit ist anpassungsfähig, und dadurch entsteht wieder etwas Neues.

News Mai 2020

Wie geht es jetzt weiter?

Nachdem wird nun die Akutphase der Pandemie überstanden haben, werden die Ordinationen wieder langsam hochgefahren.

Einiges hat sich bei vielen geändert, ob man es will oder nicht.

Um die geforderten Hygienemaßnahmen einhalten zu können und um alle zu schützen, haben wir in dieser Ordination nun folgendes Szenario:

 

Ablauf Ordination:

Weiterverordnung von Medikamenten sowie einfache Überweisungen erfolgen über ein Fenster der Ordination. Es kann nur eine Person nach der anderen betreut werden. Daher werden sie am Tor immer nur einzeln eingelassen, was aber auch nicht länger dauert als sonst.

Dazu müssen sie nicht die Ordination betreten und benötigen auch keinen Termin, was die Sache für alle erleichtert.

Sehr dringende Fälle, Notfälle und Nahtentfernungen, Wundkontrollen oder einfache Infiltrationen werden einzeln am Tor abgeholt und so weit als möglich umgehend behandelt.

Allerdings sollten sich nur wenige Personen in der Ordination gleichzeitig aufhalten, d.h. Anstellen in einer Reihe vor der Patientenannahme oder im Stiegenhaus soll vermieden werden. Das war sowieso nie eine tolle Sache und hat vielen einige Nerven gekostet. Um das durchzusetzen, bedarf es natürlich einer gewissen Änderung, d.h. Patientenbesuche in der Ordination müssen geplant werden, und langes Warten oft mit Husten und Begegnungen mit Bakterien- und Virenschleudern vor allem während der Wintermonate sind Vergangenheit.

Wir bitten sie daher, uns zu kontaktieren entweder mittels Kontaktformular auf dieser Webseite oder per Telefon. Dann wird ein Termin vereinbart, sodass sich immer nur wenige Patientinnen/Patienten in der Ordination befinden und zwar auch so verteilt auf Behandlungsraum, Wartezimmer und Untersuchungszimmer, dass immer der geforderte Abstand gewahrt bleibt und 15 Minuten für Untersuchung, Gespräch oder Behandlung nach Möglichkeit nicht überschritten werden.

 

Untersuchungszimmer

Beim Betreten der Ordination ist das Tragen eines mitgebrachten Mundschutzes Vorschrift, den mittlerweile sicher jeder in mehrfacher Ausführung von diversen Geschäften hat.

Das klingt anfangs etwas mühsam, und natürlich wollen wir alle lieber so weitermachen wie wir es gewohnt sind. Es ist aber auch den Vorteil, dass man sich das lange Warten erspart, vorausgesetzt dass sich alle daran halten, denn sonst muss die Logistik umgestellt werden.

Telefon:

Während der Akutphase der Pandemie waren wir gezwungen, vorwiegend telefonisch zu arbeiten. Das hat leider das Telefon öfter überlastet. Jede Assistentin hat leider nur 2 Hände. Deshalb habe ich ein Kontaktformular eingerichtet für diejenigen, die es wollen, als dritter Zugang zur Ordination neben Tor bzw. Tür und Telefon.

Wie es wirklich weitergeht, weiß leider niemand genau. Viele Voraussagen wurden gemacht von den Medien, die sicher auch einige in Anspannung versetzt haben. Manche hatten vielleicht auch Schlafstörungen. Für andere war die vergangene Zeit eine Entschleunigung. In Summe ist es in Österreich bis jetzt wohl besser verlaufen als vorausgesagt.

Dennoch müssen wir noch monatelang mit Einschränkungen rechnen, Tragen von Schutzmasken, kein Händeschütteln, Abstand halten und insgesamt mehr Planung, was aber auch eine Chance auf Veränderung zum Besseren darstellt.

Fast jeden Tagen kommen irgendwelche neuen Nachrichten, Vorschriften und unerwartete Dinge, sodass man nichts länger planen kann. Wir werden daher versuchen, uns der Situation anzupassen.

Impfungen:

Impfungen können wie gewohnt durchgeführt werden. Für Standardimpfungen benötigen sie keinen Termin

Covid-19 Attest:

Ab 11.5.2020 möglich. Risikopersonen bekommen ein Schreiben von der Krankenkasse. Wir haben exakte Vorgaben, erstellt von einer Expertengruppe laut ASVG. Dieses Risikoattest gilt nur für schwere Grunderkrankungen bzw. bei ausgeprägter Immunsuppression. Wir müssen uns an diese genauen Vorgaben halten, die sehr streng und auch leicht überprüfbar sind mittels Befunde und Laborwerte, sodass nur wenige dafür in Frage kommen.

Abklärungen:

Ich vermute, dass nun die Krankenhäuser in nächster Zeit etwas überlastet werden sein, nachdem seit 2 Monaten viel reduziert war. Daher muss man sicher mit längeren Wartezeiten für Termine rechnen. Wenn ich Patient wäre, und keine dringende Sache zur Abklärung hätte, würde ich eher noch ein wenig warten, bis sich der erste Ansturm gelegt hat. Wir machen natürlich wie gewohnt Überweisungen, soll nur ein Hinweis sein für Vorausdenkende.

Kollateralschaden:

Das wird sich zeigen, was sich in den letzten 2 Monaten angesammelt hat durch die Einschränkungen der medizinischen Leistungen unseres Gesundheitssystems auf das Notwendigste mit der Folge von Verzögerung von Diagnosen, Therapieunterbrechungen und auch Entwicklung von Angststörungen oder Verschlimmerung von Psychischen Grunderkrankungen.

Das kann natürlich nicht alles innerhalb von einer Woche nachgeholt bzw. wieder glatt gebügelt werden.

Gewohnheit:

Vielleicht gewöhnen wir uns alle an unser nun leicht geändertes Leben, sodass eine neue Normalität eintritt, oder sehen wir ein Licht am Horizont oder wird es sogar  irgendwann doch wieder so wie früher?